Kapitel 6 Formobst und Topfobstbäume

Kugel-Stämmchen
Kugel-Stämmchen
Glockenspalier

Hohe-ApfelpyramideFormobst und Topfobstbäume
Einmal abgesehen von der zunehmenden Beliebtheit für Spaliere und Formobst in unseren Gärten, ist es sehr verdienstvoll, dass die Verwaltung der Schlösser und Gärten in Deutschland seit etlichen Jahren ihre Schmuckanlagen – wie früher – mit geschnittenen Kunstformen von Obstarten versieht. Beispiele sind Darmstadt (Prinz-Georg-Garten), Seligenstadt, Würzburg, Schwetzingen und andere. Diese Anlagen sind öffentlich zugänglich und bieten eine Fülle wertvoller Anregungen für alle Gebiete des heimatlichen Gartenbaues, einschließlich (nach dem Vorbild des französischen Villandry) zahlreicher Gemüsearten mit Schmuckwert.
In England hat die Gartenkunst mit Obst- und Ziergewächse

Großes-Fächerspalier

n eine sehr lange Tradition, aber auch in unseren Nachbarländern gibt es eine Anzahl sehenswerter Anlagen, wo u.a. auch Spaliere und Formobst gepflegt werden.

Das Formobst

Apfel-Kugelbaum
Apfel-Kugelbaum

Der Kugelbaum lässt sich sowohl als Topfbaum auf sehr schwachwachsender Unterlage, wie auch freiwachsend auf M 9 oder M 26 für eine dekorative Beetgestaltung erziehen. Allerdings bevorzugt man eher gedrungen wachsende Sorten, nicht etwa starkwachsende (meist triploide), wie z.B. Boskoop oder Jonagold. Geeignete Sorten sind in der Bildertabelle aufgeführt.
Eine einjährige Veredelung wird etwa 25-30 cm (oder beliebig) über der Veredelungsstelle auf 3 Augen zurückgeschnitten. Daraus entstehen dann 3 Triebe, die im folgenden Jahr wiederum auf 3 Augen eingekürzt werden. Nun bildet sich einerseits von selbst und andererseits durch mehrmaliges Pinzieren eine kleine kugelförmige Krone, deren Zweige mit kurzem Fruchtholz besetzt ist.

Birnenpyramide
Birnenpyramide

Der Becherbaum, oder auch Pokalform genannt, setzt ein standfestes Gerüst voraus, das dem Wuchsbild des fertigen Baumes entsprechen soll. Die frühe Erziehung der Jungpflanze entspricht der des Kugelbaumes, jedoch kann die Unterlage auch stärker (M 26) gewählt werden. Bei der Birne bleibt es bei der Quitte A.

Eine gut angewurzelte einjährige Veredelung schneidet man auf 3 Augen etwa 40 cm über dem Boden zurück, worauf in der Regel 3 kräftige Triebe entstehen. Im folgenden Herbst werden diese wiederum auf 3 Augen eingekürzt, sodass nun genügend Basistriebe vorhanden sind, um sie gleichmäßig am Gerüst zu verteilen. Die weitere Erziehung beschränkt sich auf die üblichen Arbeitsgänge wie am Spalier.

Birnen Pyramide
Hohe Apfelpyramide
Hohe Apfelpyramide

Pyramiden können sowohl an vorgefertigten Gestellen formiert, wie auch freistehend am Pfahl als dicht verzweigte Formbäume erzogen sein. Die Anzucht entspricht der des Becherbaumes. Einige Liebhaber bevorzugen auf der Unterlage M 4 bei Äpfel und Sämling bei der Birne ein höheres Wachstum, bei dem mittels Heckenschere die gleichmäßige Form erzielt wird.

Spiralcordons werden an einem runden Zylindergerüst beliebigen Durchmessers erzogen. Sie beginnen mit mehreren einjährigen Veredelungen, die im Laufe der Jahre als Schnurbäume spiralig um den Zylinder erzogen werden. Solche Formen sah man bisweilen beiderseits eines Weges zum Gartenbeginn oder an dessen Ende. In der Gartenkunst waren sie immer ein Element zur Vertikalbetonung.

Schnurbäume

Die Besonderheit neueren Säulenbäume
Säulen-Apfelbäume
Der Vorteil gegenüber den herkömmlichen Baumformen mit mehr oder weniger ausgedehnten Kronen liegt in ihrem sehr geringen Platzanspruch der extrem schmalen Wuchsform, verbunden mit einem beachtlichen Zierwert und hoher Fruchtbarkeit, auch als Naschobst sehr attraktiv für Kinder.
Die klassische Erziehungsform des Senkrechten Schnurbaumes wird durch die Säulenbäume auf absehbare Zeit jedoch nicht ersetzbar sein, denn mit ihm lassen sich auch geschmackliche Spitzensorten erziehen, die es im Sortiment der Säulenformen verschiedener Herkünfte wohl erst in Zukunft geben wird.
Bis vor wenigen Jahren kannte man nur die Serie der „Ballerina-trees“. Vermutlich ist der erste Baum 1960 durch eine natürliche Mutation (sprunghafte Erbänderung) der Sorte ‚McIntosh‘ in einer Obstplantage des Mr. Wijcik in British Columbia/Kanada entstanden.
1970 holten Dr. Ray Watkins und Ken Tobutt einige Nachkommen des ersten Säulenbaumes aus Kanada zur weiteren Zuchtarbeit in die Versuchsstation East Malling nach England. Hier entstanden sechs

Senkrechte Schnurbäume
Senkrechte Schnurbäume

weitere Sorten, die erstmalig 1989 anlässlich der Chelsea Flower Show in London vorgestellt wurden.
Aufgrund vieler Nachteile hinsichtlich ihrer Anfälligkeit für Schadfaktoren und des Geschmacks, haben die bisherigen Ballerina-Sorten aber heute keine Zukunft mehr. Sie werden von Sorten abgelöst, die zwar ihren säulenartigen Charakter beibehalten, jedoch gegen Krankheiten und Schädlinge weit widerstandsfähiger und geschmacklich besser sind. Dennoch werden sie die Spitzensorten des herkömmlichen Obstanbaues vorläufig nicht erreichen. Gleichwohl ist auch ein Mindestmaß an Pflanzenschutzmaßnahmen anzuraten, um die Gesundheit zu erhalten.
Nur Nachkommen des Ursprungsbaumes tragen das Säulen-Gen „Columnar“ in sich. Andere Obstarten, etwa Birnen oder Steinobst sind durch spezielle Erziehung oder Hormonbehandlung in die schmale Wuchsform gezwungen. Diese „künstlichen Säulen“ werden früher oder später die normale Ausdehnung ihrer Stammeltern annehmen, wenn sie nicht entsprechen weiter behandelt werden.
Nur Apfelbäume können also echte Säulenbäume sein!

Hohe Schnurbäume
Hohe Schnurbäume

Idealer Wind- und Sichtschutz. Auf stark wachsenden Unterlagen veredelt können Säulenäpfel bis zu acht Meter Höhe erreichen und bleiben dabei stand- und sturmfest. In windreichen Gegenden bieten sie deshalb mit engen Pflanzabständen (70 cm) im Vergleich zu den sonst üblichen Windschutzpappeln gerade um Obstanlagen außerdem ganz beachtliche Vorteile als Befruchter mit verwertbaren Früchten.
Auf schwach wachsenden Unterlagen und mit 50 cm Pflanzabstand eignen sich die Säulenäpfel auch im Garten für dekorative Gruppen in Vorgärten, wegebegleitend, Raumteiler oder als Sicht- und Windschutz an der Grundstücksgrenze. Sie sind auch für Kübel (mind. 25 l) geeignet auf Balkon und Terrasse.
Schnitt bleibt unumgänglich. Die extrem schmale Wuchsform der Bäume mit einem durchgehenden Stamm besteht nur in der Jugend. Je nach Sorte entwickeln ungepflegte Bäume nach etlichen Jahren steile, aufwärts strebende Seitenäste, die im Alter eher an eine aufrechte (aber weniger verzweigte) Säulenbuche erinnern. So wie die bekannten Senkrechten Schnurbäume sollten auch sie im Laufe der Wachstumszeit mehrmals pinziert (entspitzt) oder im Winter auf Zapfen zurückgenommen werden. So kann die schmale Form erhalten bleiben – oder man leitet sie ungeschnitten als schmale, reich fruchtende Fächer an Wänden.
Sorten. Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Sortenpalette, die sich größtenteils in Serien verschiedener Züchter untergliedern lassen, etwa aus der Züchtung von Prof. Dr. Jacob in der Forschungsanstalt Geisenheim

Pomfital ‚Maypole‘
x ‚Roter Elstar‘. Mitte September. Säurebetonte, rotfleischige
Verwertungssorte mit ca. 83 mg/l Vitamin C. Resistent gegen Schorf
+ Mehltau. Gering anfällig für Krebs, Fruchtfäule, Blattläuse.
Pomforyou,
Syn.’Lancelot‘
‚Maypole‘
x ‚Roter Elstar. Ende Sept. bis Februar. Leuchtendrote Deckfarbe.
Säurebetonter Tafel-, Verwertungs- und Mostapfel mit ca. 53 mg/l
Vitamin C und 53° Oechsle. Schorf und Mehltau kann auftreten.
Pompink,
Syn. Ginover
‚Flamenco‘
x ‚Topaz‘. Ende September bis Februar. Für Verwertung und Most,
ca. 240 g schwer, mit 58° Oechsle. Geringer Lagerverlust. Gering
anfällig für Schorf, Mehltau, Krebs, Blattläuse.

Erhältlich u.a. bei Artländer Pflanzenhof in 40610 Quakenbrück oder Ganter in 79369 Wyhl am Kaiserstuhl, Leinweber in 36148Niederkalbach oder Gartencenter, die Häberli-Pflanzen führen.

Die CATS-Serie (CAT = Columnar Apple Tree) stammt ebenfalls aus Geisenheimer Züchtung. Alle sind nicht oder sehr gering anfällig für Schorf, Mehltau, Krebs, Blattläuse und für den Öko-Anbau gut geeignet.

Goldcats ‚Waltz‘
x ‚Calagolden‘. Ende September, fest hängend, lange lagerfähig.
Tafelsorte ähnlich ‚Golden Delicious‘, ca. 205 g schwer und ca.
64° Oechsle.
Greencats ‚Bolero‘
x ‚Golden Delicious. Ende September, fest hängend, lange
lagerfähig. Tafelsorte ähnlich ‚Granny Smith‘, ca. 190 g schwer
und ca. 68° Oechsle. Für den Öko-Anbau gut geeignet.
Redcats ‚Waltz‘
x Nummernsorte. Mitte September, fest hängend, lange lagerfähig.
Tafelsorte ähnlich ‚Gala‘, ca. 170 g schwer und ca. 60° Oechsle.
Starcats ‚Bolero‘
x ‚Elstar‘. Anfang September, fest hängend, lange lagerfähig.
Tafelsorte ähnlich ‚Elstar‘, ca. 180 g schwer und ca. 64°
Oechsle.
Suncats ‚Waltz‘
x Nummernsorte. Ende August, begrenzt lagerfähig. Triploide
Frühherbstsorte, ähnlich ‚Pinova‘, ca. 200 g schwer und ca. 60°
Oechsle. Flächig rot, guter Geschmack mit milder Säure.

Erhältlich bei: Baumschule Oberdorla in 99986 Oberdorla/ Thüringen, Schmitt in 91099 Poxdorf
Leinweber in 36148Niederkalbach
Die Campanilo-Serie stammt von den Professoren Christa und Manfred Fischer in Dresden Pillnitz.
Erhältlich bei Pflanzen Hofmann in 91094 Langensendelbach (Sorteninhaber)

Campanilo
Primo
‚Piros‘-Säule.
Mitte August. Mittelgroß, Deckfarbe gelbrötlich,
aromatisch-würzig. Eher schwacher Wuchs. Nicht blattlausfrei,
gering anfällig für Schorf und Mehltau.
Campanilo
Secundo
‚Reglindis‘-Säule.
Anfang September. Mittelgroß, rot marmoriert, fein-säuerlicher
Geschmack. Anfällig für Mehltau. Widerstand gegen Schorf und
Triebsucht. Nahezu ohne Seitenverzweigung
Campanilo
Tertio
‚Remo‘-Säule.
Mitte September. Mittelgroß, rot mit kleinem Gelbanteil,
knackiges Fruchtfleisch mit aromatischem Geschmack. Anfällig für
Schorf und Mehltau.
Campanilo
Quattro
‚Rebella‘-Säule.
Ende September. Mittelgroß bis groß, gelb mit rot, festes
Fruchtfleisch, würzig und angenehm säuerlich. Mittelstarker
Wuchs. Es kann geringer Schorf- und Mehltaubefall auftreten.

Die „Starline“-Serie stammt von Delbard in Frankreich:

Blue
Moon
August
bis September. Frucht sehr groß, bläulich bereift; Fruchtfleisch
mit schwach säuerlichem Geschmack. Robust gegen Schorf, Mehltau
und Spätfrost;
Fire
Dance
Mitte
September – Oktober. Mittelgroß mit festem Fruchtfleisch, milde
Säure. Sehr ertragreich.
Garden
Foutain
Ende
September- Anfang Oktober. Mittelgroße Tafelsorte, festfleischig
mit gutem Geschmack.
Golden
Gate
Mitte
September – Oktober. Mittelgroß, Schale leuchtenrot, festes
Fruchtfleisch mit feinsäuerliche Geschmack. Robust.
Indian
Summer
Mitte
September – Oktober. Mittelgroß, Schale gelborange, festes
Fruchtfleisch mit milder Säure. Robust und sehr ertragreich.
Silver
Pearl
Früchte
klein, gelborange. Zier- und Geleefrucht mit sehr guten
Eigenschaften und Pollenspender. Auffallend gesundes, glänzendes
Laub.
Summertime Ende
September – Oktober. Festfleischig mit milder Säure. Regelmäßig
hoher Ertrag. Resistent gegen Schorf und Mehltau.

Größtenteils erhältlich bei der Baumschule Rinn in 35398 Gießen, Gärtnerei Bahlmann in 49413 Dinklage, Leinweber in 36148Niederkalbach, Pflanzenhof Schachtschneider in 27801 Dötlingen-Aschenstedt:

Die Tschechische Serie vom Typ „Ballerina“ ist nicht ganz frei von Schorf und Mehltau, jedoch geschmacklich sehr gut.

Rhapsodie Oktober,
bis Dezember lagerfähig. Mittelgroß. Grüngelbe Deckfarbe mit
orangerot. Mittelfestes, sehr saftiges Fruchtfleisch, angenehm
aromatisch. Schwacher, kompakter Wuchs.
Rondo Oktober,
bis Februar lagerfähig. Groß. Grüngelb mit verwaschen roter
Deckfarbe. Festfleischig, sehr saftig, säuerlich süß.
Sonate September,
bis Dezember lagerfähig. Mittelgroß. Streifige, verwaschen rote
Deckfarbe. Mittelfestes, sehr saftiges Fruchtfleisch. Schwacher,
kompakter Wuchs.

Erhältlich bei Pflanzen Hofmann in 91094 Langensendelbach oder
Gärtnerei Bahlmann in 49413 Dinklage, Spieß GmbH in 22 37194 Wahlsburg/Lippoldsberg,
Heros-Baumschulen in 04643 Geithain
Die Sorte ‚Spurkoop‚ ist eine Auslese aus dem altbekannten ‚Roten Boskoop‘. Sie wächst extrem schwach und ist deshalb auch für Pflanzgefäße auf Balkon und Terrasse geeignet.
“Spurkoop‘ ist in vielen, gut sortierten Baumschulen erhältlich.

Weitere Säulenäpfel mit (vorerst) Widerstand gegen Schorf und Mehltau werden angeboten bei
Pflanzenhof Schachtschneider in 27801 Dötlingen-Aschenstedt:
‚Arbat‘, ‚Berbat‘, ‚Galahad‘, ‚Golden Pillar‘, ‚Green Fink‘, ‚Red River‘, ‚Summertime‘.

Töpfe Zierapfel
Töpfe Zierapfel

Topfobstbäume
haben eine sehr lange Tradition und sind heute wieder sehr beliebt als Zierde und Nutzen auf Terrassen und Balkonen. Den ökonomischen, vor allem aber den ästhetischen Wert kann man an manchen römischen Darstellungen erkennen, wo fruchtende Topfbäume die Tafel zierten. Der Begriff „Tafelobst“ erinnert noch immer daran, wie an den Fürstenhöfen die Minibäumchen in Blüte- und Fruchtschmuck bei Festgelagen präsentiert wurden. Auch in China soll es die Topfobstkultur schon sehr lange gegeben haben.
Der „Churfürstlich Sächsische Hofgärtner“ Heinrich Seidel beschrieb 1803 die Entwicklung der „Obstorangerie, nach Art der Chinesen in Scherben zu ziehen“.
In neuerer Zeit unternahmen die Franzosen erste kleinere Versuche, bevor H.D.Diel diese Gartenkunst in Deutschland in großem Stil einführte. Er besaß nach 15 Kulturjahren im Jahre 1798 bereits 181 Apfelsorten, 100 Birnensorten und 18 Pfirsichsorten im Töpfen.

Kübel Feige
Kübel Feige

Vorrangig der Adel füllte mit ganzen Zwergobstsammlungen in feinen Keramiktöpfen oder Holzkübeln seine „Topf-Orangerien“. Mitte des 19. Jahrhunderts, als allgemein die Bezeichnung „Zwergobstbäume im Topf“ üblich wurde, gab es wohl eine sehr weite Verbreitung. Vermutlich durch Kriegsnöte verlorengegangen, vergaß man diese schöne Gartenkultur bei uns erstaunlich schnell.
Auf kleinster Fläche kann eine Vielzahl von Sorten gezogen werden. Hofgärtner Heinrich Seidel gibt zum Flächenbedarf an: „….. und hat man nur einen Raum von fünfzig Quadratschuh Land (ca. 300 m²), so kann man gegen dreihundert verschiedene Obstsorten im Scherben erhalten. Schädlinge werden intensiver beobachtet.“
Im Winter benötigen die Pflanzen kaum Wasser, etwa zweimal im Winter ist meist ausreichend. Mit zunehmendem Triebwachstum im Frühjahr steigt aber der Wasserbedarf und an Sommertagen ist eine tägliche Kontrolle notwendig. Wenn die Bodenoberfläche trocken ist, kann gewässert werden. Aber Vorsicht! Obstbäume sind empfindlich gegen Staunässe.

Dekorative Topfbäume als Gestaltungselement wirken hervorragend als ein blühender (später fruchtender) Willkommensgruß an der Eingangstür oder als sympathischer Blickfang im Vorgarten.
Der Eingangsbereich lässt sich mit zwei Stämmchen als freundlich einladende „Türwächter“ außergewöhnlich gut gestalten. Ein besonders harmonisches Bild entsteht, wenn die Pflanzen nicht höher als die Türmitte sind. Die Wirkung lässt sich sogar noch steigern, wenn sie in einem besonders dekorativen Gefäß wachsen. Ein Stämmchenpaar kann auch den Beginn eines Weges andeuten oder z.B. die Balkon- oder Terrassentür flankieren. Sind die Kübel groß genug, so passt auch eine Unterkultur von Monatserdbeeren dazu.

Mini-Apfelbäumchen „Lubera ® Maloni ®“
(Nach Beschreibung des Liefernten)
Lubera ® Maloni ®-Bäumchen wachsen buschig kompakt auf eigener Wurzel, sind also nicht veredelt. Infolge des kompakten Wuchses ist kein Schnitt erforderlich. Sie sind geeignet für die Topfkultur oder freiwachsend in kleinen Pflanzflächen als Formbäumchen. Es gibt sie in zwei Sorten:
‘ Sally‘ wächst etwa 1,50 m hoch, kompakt, schorfresistent.
Kleiner bis mittelgroßer Apfel, leuchtend rot. Säuerlich. Reife Mitte September bis Februar
‘ Lilly‘ wächst etwas schwächer , nur wenig Mehltau.
Mittelgroß, zum Teil rosa gefärbt. Sehr süß. Reife Mitte September bis Januar.
Lieferant: Lubera, Wilhelmstraße 78 in 68799 Reilingen.

Topfbäume winterfest machen
Oft sind Topfobstbäume zum Hausgenossen auf dem Balkon oder der Terrasse geworden, wenn der Garten aufgegeben werden musste oder er steht so lange in Wartestellung, bis es mal einen Garten zu pachten gibt.
Alle sind in ihren oberirdischen Teilen weitgehend frostfest, nicht aber an den Wurzeln. Man senkt sie deshalb über Winter in die Erde ein. Fehlt ein Garten, so setzt man den Topf in ein größeres Gefäß (mit Wasserabzug) und füllt die Zwischenräume mit lufthaltigem Material aus. Es eignen sich Sägemehl, Sand oder Perlite. Perlite ist ein preiswertes, leichtes und luftiges Gesteinsgranulat, das man überwiegend in der Bauwirtschaft zur Wärmedämmung gebraucht. Aufgrund der isolierenden Eigenschaften lässt sich dieses Material außerdem für die frostfreie Einlagerung von Obst und Gemüse in der Gartenlaube verwenden, wenn der Hauskeller zu warm ist.
Dagegen können Bäume in den dickwandigen Pflanzkübeln aus wiederverwertetem Kunststoff völlig problemlos überwintern. Lieferanten sind: Hahn-Kunststoffe in 55483 Lautzenhausen und KPV GmbH in 67591 Mörstadt. Beide Firmen liefern auch weitere Artikel aus demselben Material, wie Pfähle, Palisaden, Bänke usw.

Kernobst in Pflanzgefäßen
Welche Bedeutung die Topfkultur der Obstbäume einst hatte, ersieht man aus der Fachliteratur des 18. und 19. Jh. In Deutschland verfasste der Arzt und Pomologe August Friedrich Adrian Diel ( 1756) neben seinem bekanntesten Werk „Der Teutsche Obstgärtner“ auch ein umfassendes Buch über die „Topfobstorangerie“, das außer dem Baumobst auch die Weinreben und Beerensträucher mit einbezog. Von dem Obstpfarrer Johann Ludwig Christ ( 1739) kennen wir ebenfalls reichhaltige Ausführungen über die „Topfobstzucht“ und der Lehrer Schwab aus Darmstadt kultivierte seit 1840 über 20 Jahre lang ausschließlich Topfbäume von Kernobst. Er gab den durchschnittlichen Ertrag eines Bäumchens mit
5 großen, 10 mittleren und 20 kleineren Äpfeln an, ohne allerdings die Sorte oder das Baumalter zu nennen. Ergänzt wird die umfangreiche Literatur des 19. Jh. durch die Veröffentlichungen des damals berühmten englischen Züchters und Pomologen S. Rivers (siehe auch Süßkirschensorte ‘Early Rivers‘).
Zu jener Zeit trat man auch mancherorts zu Wettbewerben um die schönsten und ertragreichsten Exemplare an, doch heute hat die Topfkultur von Obstgehölzen weitere Bedeutungen hinzugewonnen.
Sie beleben Balkone, Terrassen, Dachgärten, gepflasterte Innenhöfe in Form von Buschformen, Stämmchen, Spalieren oder auch mit Mehrsortenbäumchen. In Lehrgärten, Schulen und Kindertagesstätten können anhand der transportablen Topfbäume sehr schön die jahreszeitlichen Wachstumsabläufe von der Blüte bis zum Fruchten und Laubfall einprägsam gezeigt und dadurch das Naturverständnis, vor allem bei Kindern, gefördert werden.
Senioren und Behinderten, die keinen eigenen Garten bewirtschaften können, macht die Topfkultur in erster Linie deshalb Freude, weil sie mit den Pflanzen einen Hausgenossen in ihrer unmittelbaren Nähe haben, den sie betreuen können und der ihnen auch noch eine Gegenleistung in Form von köstlichen Früchten bringt. Einige Baumschulen haben die Marktlücke erkannt und liefern schon ein beachtliches Sortiment.

Töpfe für Topfbäume
Töpfe für Topfbäume

Die Pflanzgefäße
Sie haben vorrangig nur optische oder finanzielle Bedeutung; dem Baum ist das Material gleichgültig, sofern der Wurzelraum im Sommer nicht zu warm wird und im Winter einen ausreichenden Frostschutz für seine Wurzeln bietet. Es eignen sich Töpfe aus Ton, Steingut, asbestfreiem Eternit oder dickwandige Kunststoffe. Einfache Ton- oder Kunststofftöpfe sind vom Material her nicht winterfest und müssen vor dem Frost durch Eingraben in die Erde oder durch eine äußere Isolierschicht geschützt werden. Rohe Holzkübel kohlt man innen, anstelle eines Anstriches mit Imprägnierungsmittel, mit der Lötlampe an, wodurch sie lange ohne Fäulnis haltbar bleiben. Eine innere Wandauskleidung der Pflanzgefäße jeder Art mit 1 cm dünnen Styroporplatten schützt die empfindlichen Wurzeln vor zu großer Wärme im Sommer und vor Frostschäden im Winter. Ausreichend große Löcher am Boden sind von großer Wichtigkeit gegen die Staunässe.
Für ein- oder zweijährige Veredelungen reichen in der Regel zunächst Gefäße mit 15-20 Liter Inhalt. Werden sie dann nach 3-4 Jahren infolge des Wurzelwachstums zu klein, so wird in einen größeren Kübel mit etwa 30 Liter umgetopft. Nach weiteren 4 Jahren wandert der Baum dann entweder in den Garten oder es muss ein noch größerer Kübel her. Irgendwann ist auch der zu klein, dann bleibt nur noch eine energische Kronenverjüngung bei gleichzeitiger Verringerung des Wurzelraumes, und zwar so weit, dass er wieder in den gleichen Kübel passt und gut noch einige Jahre darin wachsen kann. Wichtig ist, dass der Baum immer so viel Wurzelraum zur Verfügung hat, dass sich sein natürliches Triebwachstum weiter entwickeln kann, ohne zu vergreisen. Allerdings können zu große Pflanzgefäße zur Versauerung der Erde und damit zum Verlust der Pflanze führen.

Die Pflanzerde
darf keine unverrotteten Bestandteile enthalten, vor allem keinen frischen Mist. Wenn gute Komposterde fehlt, dann ist eine normale, etwas lehmhaltige Gartenerde gut geeignet, während industriell hergestellte Blumenerden und solche aus städtischer Kompostierung in den meisten Fällen unbrauchbar sind. In jedem Fall trägt zerkleinerte Holzkohle zur Desinfektion und Belüftung bei. Mehr sandige Gartenerde kann durch Beimischung von Urgesteinsmehl (aus dem Handel) noch verbessert werden. Erde der Maulwurfshügel von Wiesen- und Rasenflächen ist unkrautfrei und wird gerne auch für andere Topferden verwendet. Düngerzusätze, auch organischer Herkunft, unterbleiben so lange, bis neu gebildete Wurzeln im nächsten Jahr für Nährstoffe auch aufnahmefähig sind, vorher können Düngemittel sogar schädlich sein.
Als Anwachshilfe wurden schon früher Gerstenkörner unter der Wurzelkrone im Topf oder Kübel empfohlen. Es ist eine alte Methode, die sich bis heute bewährt hat. Die Körner werden keimen, geben dadurch Wärme und bestimmte Enzyme an die Pflanzerde ab, doch können sie danach nicht weiter wachsen. Malzkeime (gekeimte Gerstenkörner) werden auch als Wundermittel (teuer) im Handel angeboten, um Topferde zu verbessern.

Die Pflanzware
bestellt man möglichst schon im Herbst in der Baumschule für die Frühjahrspflanzung mit genauen Angaben des Zweckes. Branchenfremde Anbieter, etwa Baumärkte oder der Versandhandel kommen nicht in Betracht. Meist entscheidet man sich für die einjährige Veredelung auf schwachwachsender Unterlage mit möglichst vielen Seitentrieben, oder zweijährige mit 4-5 Ästen. Gleichzeitig ist auf eine gute Bewurzelung zu achten.

Die Sortenwahl
Kernobstbäume sind nicht selbstfruchtbar. Wenn keine gleichartigen Bäume in der Nachbarschaft (bis 400 m) stehen, so sollte man sich für Sorten entscheiden, die sich gegenseitig befruchten können.
Schlechte Pollenspender (triploide) und sortentypisch starkwachsende bei Äpfeln scheiden aus, darunter ‘Boskoop‘, ‘Gravensteiner‘, ‘Jonagold‘ u.a..
Aus dem gleichen Grund sind folgende Birnen nicht geeignet: ‘Alexander Lucas‘, ‘Diels Butterbirne‘, ‘Gute Graue‘, Pastorenbirne‘ u.a.
Auszuschließen sind auch Sorten mit mangelnder Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen, sowie solche, die nur alle 2 Jahre tragen (alternieren).

Als Topfbäume bei Äpfeln sind derzeit zu empfehlen
Frühsorten: ‘Katja‘, ‘Piros‘, ‘Reglindis‘, ‘Remo‘, ‘Retina‘, ‘Sommerregent‘ u.a.
Herbstsorten: ‘Alkmene‘, ‘Ananasrenette‘, ‘Pia‘, ‘Piflora‘, ‘Rebella‘, ‘Retina‘ u.a.
Spätsorten: ‘Muskatrenette‘, ‘Pingo‘, ‘Pinova‘, ‘Renora‘, ‘Resi‘, u.a.
Oder die Säulenformen der Campanilo-Reihe.

Birne

Bei den Birnen sind derzeit empfehlenswert
Frühsorten: ‘Benita‘ (Birne x Nashi), ‘Dessertnaja‘, ‘Guyot‘, ‘Illinois u.a.
Herbstsorten: ‘Concorde‘, ‘Harrow Sweet‘, ‘Hortensia‘, ‘Santa Maria‘ u.a.
Spätsorten: ‘Anjou‘, ‘Condo‘, ‘David‘, ‘Erika‘, ‘Madame Verté‘, ‘Pierre Corneille‘, ‘Uta‘ u.a.

Der Sortenbaum
von Kern- und Steinobst ist auch bei den Topfbäumen mit mehreren Sorten der gleichen oder unterschiedlichen Reifezeit denkbar. Durch nachträgliche Pfropfung in das Astgerüst können so viele Sorten einveredelt werden, wie Äste vorhanden sind. Was aber bei großen Bäumen eher unwichtig ist, das sollte man bei Topfbäumen vermeiden: Sorten mit stark unterschiedlichen Wuchsstärken einveredeln.
In Schul- und Lehrgärten lassen sich so auf engstem Raum artentypische Gesetzmäßigkeiten des Wachstums (Kambium, Saftleitung), speziell der Obstgewächse, erklären und die unterschiedlichen Entwicklungsstadien von Spross, Blüte und Frucht vergleichend studieren.
Die Technik des Umveredelns ist leicht erlernbar. Man fragt bei Obst- und Gartenbauvereinen nach, wann im Rahmen der Lehrveranstaltungen entsprechend Kurse angeboten werden, die meist auch für Nichtmitglieder zugänglich sind.

Steinobst in Pflanzgefäßen für Balkon und Terrasse
Eine Kultur von Kirschen, Pflaumen oder Pfirsichen hat eine sehr lange Tradition, die im Barock ihre erste Blütezeit hatte und sie ist auch nicht problematischer als bei den üblichen Kübelpflanzen zur reinen Zierde. Auch hier bilden Blüte und Fruchtschmuck – außer dem Nutzen – einen nicht unerheblichen Zierwert.
Die Kultur ist durch die modernen Unterlagen gegenüber früherer Zeit der „Kunstgärtner“ sogar noch einfacher geworden. Heute verwendet man robuste Edelsorten auf schwächer wachsender Unterlage (der Wurzelteil), damit ihr Wachstum begrenzt bleibt.
Die Unterlage beeinflusst jede Kultursorte bezüglich ihrer Gesamtentwicklung, also Wuchskraft, Lebensdauer, Standfestigkeit, Fruchtbarkeit, Ertragsbeginn und Qualität.
Von großer Wichtigkeit ist die jeweilige Sortenwahl. Der Topfbaum muss bestimmte Eigenschaften aufweisen, etwa Widerstand gegenüber Schadfaktoren, darunter Krankheiten und Schädlingen und er soll ohne großen Pflegeaufwand über längere Jahre im Pflanzgefäß wachsen können.
Eine Selbstfruchtbarkeit ist bei den Steinobstsorten unerlässlich, wenn kein Obstbaum der gleichen Art in der Nachbarschaft steht.
Schließlich braucht man noch Kübel und Erde. Teure und schwere Pflanzgefäße gibt es zwar in reicher Auswahl, doch findet man in Fachgeschäften und Gartencentern auch leichte und preiswertere Gefäße in vielerlei Größen, die äußerlich kaum von Terrakotta zu unterscheiden sind, auch solche aus wiederverwertetem Kunststoff mit dicker Wandung. Als Pflanzerde eignet sich ein gut verrotteter Kompost mit etwas Lehm oder Maulwurferde, der noch zerstoßene Holzkohle zur Desinfektion beigemischt wird. Ein Düngerzusatz unterbleibt vorläufig, bis sich im folgenden Frühjahr neue Wurzeln gebildet haben.
Erst dann gibt man einen organischen Volldünger, etwa 1,5 g pro Liter Substrat oder einen der bequemen Flüssigdünger nach Anweisung auf der Flasche. „Viel hilft viel“ wäre jetzt aber völlig falsch!

Die Pflanzware kauft man schon im Container als einjährige Veredelung, danach wächst der Baum zunächst in einem Kübel mit 15-20 l Inhalt. Der Pflanzschnitt braucht sich aber nur auf die Wurzeln zu beschränken, sodass sie gut einzupflanzen sind. Die oberirdischen Teile bleiben soweit als möglich nach dem Einpflanzen unbeschnitten.
Noch zu wenig beachtet wurde bisher das wurzelecht vermehrte Steinobst aus Stecklingen im Juni, obwohl es früher als Pflanzware für Topfbäume weit verbreitet war. Solche Pflanzen sind ohne den Einfluss der Unterlage im Wachstum in der Regel schwächer und auch sehr robust. Es lohnt eine Nachfrage bei einer guten Baumschule.
Ist das Pflanzgefäß nach 3-4 Jahren zu klein geworden, so wird in einen größeren Kübel mit etwa 30 l umgetopft. Dafür eignen sich die Holzkübel mit zwei Griffen sehr gut.
Nach etwa acht Jahren muss dann ein Gartenplatz her, weil ab dann die Bäume infolge des begrenzten Wurzelraumes andernfalls vergreisen werden. Nur bei bester bisheriger Pflege und erkennbar gesundem Wachstum lohnt sich ein weiteres Umtopfen in einen noch größeren Kübel. Es gibt allerdings auch Beispiele bei ausgewiesenen Liebhabern der Topfobstbäume, wo diese ein stattliches Alter erreichen können.
Die oberirdischen Pflanzenteile sind in der Regel frostfest, dagegen kann die Winterkälte an den Wurzeln schaden und den Baum im ungeschützten Kübel nicht selten absterben lassen. Wenn es nicht möglich ist, ihn im Garten einzusenken, so hilft eine Manschette aus Luftpolsterfolie gegen den Frost. Kleinere Container und Tontöpfe stehen auch in einem größeren Mörtelkübel (aus dem Baumarkt) sicher, den man mit trockenem Laub oder Perlite ausstopft.

Der Schnitt an Topfobstbäumen wird so sparsam wie möglich sein. Am besten lässt sich der Baum durch das „Pinzieren“ der Seitentriebe formen. Dort, wo sie erkennbar zu lang werden wollen, kneift man in der Wachstumszeit einfach die noch weiche Spitze ab. Nur wenn das Triebwachstum deutlich nachlässt und infolge hoher Fruchtbarkeit eine gewisse Vergreisung erkennbar wird, dann setzt die Arbeit mit der Schere nach den bekannten Regeln ein.
Bei allen Steinobstarten beginnt ein erstmaliges Pinzieren der Seitentriebe im Mai nach dem vierten Blatt, damit die Triebe im Wachstum gehemmt und später gute Blütenknospen gebildet werden. Sobald danach Neutriebe wachsen, so werden sie wieder auf drei Blätter pinziert, wodurch der Topfbaum mit der Zeit eine schöne pyramidale Form erhält.
Nach der Blüte muss der Fruchtansatz auf einzeln hängende Früchte ausgedünnt werden, damit sich der Baum nicht zu früh infolge des starken Fruchtbehanges erschöpft und die Triebkraft erhalten bleibt.

Kübel-Pfirsich
Kübel-Pfirsich

Selbstfruchtbare Steinobstsorten für die Kübelbepflanzung.
Sauerkirschen sind sehr gut geeignet auf Unterlagen GiSelA 5 oder der sehr schwachwachsenden
Tabel Edabriz. Robuste Sorten: u.a. ‘Gerema‘ 7.-8. Kirschwoche, ‘Karneol‘ 6.-7. KW, ‘Morina‘ früh,
‘Safir‘ früh.
Pflaumen eignen sich auf der Unterlage Prunus 655/2 oder auf der sehr schwachwachsenden Prunus tomentosa. Robuste Sorten: vor allem die ‘Nancymirabelle‘, weiter u.a. ‘Jojo‘, Reife Mitte September, ‘Top Five‘ Anfang Juli, ‘Topper‘ Ende September. Oder man entscheidet sich für die Säulenformen ‘Fruca‘ oder ‘Pruntop‘.
Pfirsiche eignen sich gut mit folgenden Sorten auf Prunus 655/2 oder Prunus tomentosa. Speziell für die Topfkultur wurden Pfirsiche früher auch auf Schlehe (Prunus spinosa) veredelt: u.a. ‘Alexander‘, Reife ab Ende Juli, ‘Benedicte‘ ab Mitte Juli, ‘Cumberland‘ ab Mitte August, ‘Roter Ellerstädter‘ ab Mitte September.

Töpfe Johannisbeeren
Töpfe Johannisbeeren
Großes-Fächerspalier

Das Beerenobst in Pflanzgefäßen
Neben dem Kern- und Steinost findet auch Beerenost in Strauchform, Spindel oder als Fußstämmchen immer mehr Liebhaber. Für die Töpfe und die Pflanzerde gelten die gleichen Bedingungen wie beim Baumobst. Der Anbau ist bis in Höhenlagen problemlos möglich.
Aber auch beim Beerenost sollte man bei der Sortenwahl vorrangig darauf achten, dass die Pflanzen nicht krankheitsanfällig sind. Besonders bei den Stachelbeeren ist der Mehltau eine vorherrschende Krankheit.
Der Schnitt gilt für freiwachsende Büsche, wie für die Topfpflanzen gleichermaßen, wenn ein formschöner und auch ertragreicher Strauch erwartet wird. Ein jährlicher Instandhaltungsschnitt fördert die kräftigen Basistriebe. Schwache Triebe werden bodengleich entfernt.
1. Schnitt sofort nach der Ernte
2. Kein Trieb bleibt länger als 4 Jahre im Strauch
3. Pro Busch reichen 8-10 kräftige Triebe, die zwischen 1-4 Jahre alt sind.
Empfehlenswerte Sorten sind derzeit:
Rote Johannisbeeren Frühsorte ‘Jonkher van Tets‘, ‘Junifer‘, ‘Rolan‘ (Mitte Juli), ‘Rovada‘ (Ende Juli),
Schwarze Johannisbeeren ‘Ometa‘ und ‘Titania‘, ‘Veloy‘ (Neuheit)
Stachelbeeren ‘Greenfinch‘, ‘Invicta‘, ‘Mucurines‘, ‘Redeva‘, ‘Remarka‘, ‘Spinefree‘(stachellos)

 

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